1. Das will ich wissen
Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind Kinder ganz
gewaltig. Das ist im Kindergarten erwünscht und wird auch unterstützt.
2. Ich habe Interesse
Kinderfragen werden aufgegriffen, zusammen macht man sich auf die Suche nach
Antworten. Wo Kinder in ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie
Freude am Lernen und am Tun.
3. Ich begreife
Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder
darüber reden; sie wollen sie anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen, damit
experimentieren,…
Das ist im Kindergarten erlaubt und wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind die
Grundlage für ein differenziertes Vorstellungs- und Denkvermögen.
4. Ich kann etwas
Sich selbst an- und ausziehen - die Schuhe selbst binden - darauf achten, dass der
verlorene Hausschuh wieder gefunden wird - das verschüttete Getränk selbst
aufwischen…
Das sind die kleinen Schritte zur großen Selbstständigkeit.
5. Ich traue mich
Mit dem Messer schneiden, sägen, auf Bäume klettern – Kinder wollen die Dinge echt
tun und nicht nur im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken,
pflanzen, eigene Ideen verwirklichen.
Zutrauen macht stark und motiviert.
6. Du bist mir wichtig
In der altersgemischten Gruppe erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal
schwach, mal helfend, mal hilfesuchend… Solche eigenen Erfahrungen sind die
Grundlage für gegenseitiges Verständnis und verantwortliches Handeln.
7. Ich habe eine Idee
Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen, Geschichten spielen und
erfinden… Der Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheiten für eigene
Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder Eigeninitiative und Phantasie, verfolgen
ihre Ideen, finden eigene Worte und Lösungen, werden erfinderisch und kreativ.
8. Das mache ich gern
Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung
kommt dabei dem Spiel zu. Spielen macht Spaß, und was Spaß macht, das machen
Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zum Spielen ist Zeit, in der Kinder einer Sache mit
Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen entwickeln.
9. Ich gehöre dazu
Mit anderen zusammen sein, heißt für Kinder vor allem mit anderen spielen.
Gemeinsames Spielinteresse verbindet, im Spiel planen Kinder miteinander zu agieren.
10. Ich habe was zu sagen
Einen Streit miteinander klären - erzählen, was man erlebt hat - zusammen einen
Ausflug planen – nach der eigenen Meinung gefragt werden – sagen können, was
man will und was nicht möchte… Das macht stark. Wer lernt sich sprachlich
ausdrücken, kann sich mit anderen verständigen, wird nicht überhört oder
übergangen.
11. Ich habe eine Aufgabe
Im Kindergarten übernehmen die Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch
decken – nach dem Spiel zusammen aufräumen - dem anderen beim Anziehen
helfen – sich um ein neues Kind kümmern … In vielen kleinen Handlungen lernen
Kinder Verantwortung füreinander und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen.
12. Du wirst mir vertrauen
Im Kindergarten treffen Kinder aus verschiedenen Elternhäusern mit
unterschiedlichen familiären, kulturellen und nationalen Hintergründen zusammen.
Was sich gesellschaftlich noch schwierig gestaltet wird hier „im Kleinen“ schon oft
selbstständig voneinander erfahren und miteinander gelebt.